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Tinnitus und Hörsturz

Tinnitus und Hörsturz

Können bestimmte Töne nicht mehr oder schlechter wahrgenommen werden, handelt es sich um einen Hörsturz. Werden nicht objektiv messbare Geräusche gehört, handelt es sich um Tinnitus. Sowohl der Tinnitus als auch der Hörsturz sind Krankheiten der sogenannten Schnecke (Cochlea) im Innenohr. Auch das Gleichgewichtsorgan, bei dessen Erkrankung Schwindel entsteht, ist Teil des Innenohres. Ursachen im Hörnerven oder Verarbeitungsstörungen im Gehirn können ebenfalls vorliegen, da ein Tinnitus oft von anfänglicher Einseitigkeit auf beide Ohren übergeht.

Ursachen für Tinnitus und Hörsturz

Die Ursachen für diese Krankheitsbilder sind vielfältig und zum größten Teil ungeklärt. Bekannt ist, dass Stress, depressive Verstimmungen wie auch bestimmte Wetterbedingungen auslösend oder verstärkend auf Tinnitus oder einen Hörsturz wirken. Weitere Ursachen können Hypertonie (Bluthochdruck) und Wirbelsäulen- / Nackenprobleme sein. Virale oder bakterielle Infektionen lassen sich selten eindeutig als Ursache belegen. Der oft vermutete Infarkt, die lokale Durchblutungsstörung des Innenohres, ist aufgrund der Größe des Innenohres von etwas mehr als einem Fingerhut und der Lage mitten in einem Knochen, dem Felsenbein, nicht messbar. Medikamente oder Genussmittel als Auslöser werden allerdings viel zu selten berücksichtigt.

Die therapeutischen Konzepte bemühen sich deshalb um eine Optimierung der Funktionssysteme des Kopfes einerseits und andererseits um ein Ausschalten der bekannten krankheitsverstärkenden Ursachen.

Diagnose

Vor einer jeden Therapie steht wie immer zunächst die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese). Bei Tinnitus und Hörsturz sind Dauer und Verlauf der Erkrankung diagnostisch wichtiger als die Tonhöhe (Frequenz). Das Benennen eingenommener Medikamente oder Genussmittel wie Alkohol oder Nikotin kann Hinweise bringen. Auch Belastungssituationen sollten Sie uns unbedingt mitteilen.

Der nächste Schritt ist die Befundaufnahme. Hier werden alle in Frage kommenden Symptome gesammelt und dadurch das Krankheitsbild immer mehr eingegrenzt. Bei verstopften Ohren mit Ohrenschmalz, Nervenschmerzen (Neuralgien), Muskelverspannungen und Wirbelsäulenproblemen, Nasennebenhöhlenproblemen, verstopften Nasen bei Schnupfen, Allergien oder Scheidewandverbiegungen können durch eine HNO-ärztliche Basisuntersuchung viele Hinweise gesammelt und die entsprechende Behandlung ergriffen werden.

Durch die gut geschützte, aber versteckte Lage des Innenohrs im Schädelknochen (genauer: im Felsenbein) sind oft technische Untersuchungen unerlässlich. Speziell geschultes Fachpersonal führt in meiner Praxis verschiedene Hörtests zur Überprüfung der Hörfähigkeit durch:

  • Tonschwellenaudiogramm zur Erfassung der Wahrnehmungsschwelle von Tönen
  • Messung von Otoakustischen Emissionen (OAE) zur Bestimmung der Funktionsfähigkeit der Sinneszellen
  • Überprüfung des Hörnerven mittels Hirnstammaudiometrie (BERA)
  • Bestimmung der Anpassungsfähigkeit des Gehörs an laute Töne (Stapediusreflex)
  • Messung des Drucks im Mittelohr (Tympanometrie)

Ergänzend führen wir einen Schwindeltest (Vestibulookulographie) und eine Nasenfunktionsüberprüfung durch. Wenn beispielsweise die Eustachische Röhre (Ohrtrompete), der kleine Verbindungsgang zwischen Nase und Mittelohr, bei einer Erkältung blockiert ist, kann dies zu ganz ähnlichen Symptomen wie bei einem Hörsturz führen. Auch eine Schlafdiagnostik kann in bestimmten Fällen zur Ursachenfindung beitragen. Gelegentlich ist die Weiterleitung zur Diagnostik bei Spezialisten wie Orthopäden, Neurologen und Radiologen notwendig.