Januar 2025 – Wenn sich alles dreht …
Schwindel gehört neben Kopf- und Rückenschmerzen zu den häufigsten Beschwerden, die Patienten zum Arzt führen. Bei den über 65-Jährigen leiden mehr als 20 Prozent unter wiederkehrenden Schwindelgefühlen. Dies geht mit einer generellen Beeinträchtigung der Lebensqualität und deutlichen Schwierigkeiten im Alltag einher – etwa beim Anziehen, Einkaufen oder beim Toilettengang.
Was bedeutet Schwindel?
Schwindelgefühle äußern sich durch ein Drehgefühl, Gleichgewichtsstörungen und eine phasenweise Benommenheit, was insbesondere beim Gehen oder Stehen zu Unsicherheiten und Sturzgefahr führt. Darüber hinaus kommt es bei Betroffenen mitunter zu Übelkeit und Erbrechen. Die Folge wiederkehrenden Schwindels können regelrechte Bewegungsängste oder sogar Depressionen sein.
Welche Ursachen hat Schwindel?
Schwindel kann viele verschiedene Ursachen haben. Das Ohr als Sinnesorgan spielt oft eine wichtige Rolle: Es ist nicht nur für das Hören zuständig, sondern auch für das Gleichgewicht. Liegt eine Erkrankung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr oder eine Entzündung des Gleichgewichtsnervs vor, hat dies Schwindel zu Folge. Auch Verletzungsfolgen, z. B. durch ein Schädel-Hirn-Trauma, gehören zu den möglichen Ursachen.
Schwindel kann ebenso ein Symptom einer Grunderkrankung wie Diabetes, einer Augenerkrankung, einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, Migräne und weiteren Erkrankungen sein. Die Symptome treten vereinzelt auch als Nebenwirkung entsprechender Medikamente auf. Darüber hinaus sind psychische Faktoren nicht außer Acht zu lassen. Sogenannter psychogener Schwindel wird meist durch Stress oder bestimmte Ängste ausgelöst.
Wie wird Schwindel untersucht?
Aufgrund der vielen möglichen Ursachen ist beim Symptom Schwindel eine umfassende Anamnese immer besonders wichtig. Wann tritt der Schwindel auf? Wie lange dauert er an? Welche Art des Schwindelgefühls liegt vor? Treten weitere Symptome wie Ohrenschmerzen auf?
Im Anschluss kann der HNO-Arzt unterschiedliche diagnostische Untersuchungen durchführen – von Lagerungstests über Seh- und Hörtests bis zur Videonystagmographie.
Schwindelbehandlung
Neben Medikamenten können physiotherapeutische Maßnahmen zur Schwindelbehandlung infrage kommen: Gleichgewichtsübungen haben sich bei anhaltendem Drehschwindel als erfolgreich erwiesen, sogenannte Befreiungsmanöver werden beim Lagerungsschwindel angewendet. Ist eine hartnäckige Mittelohrentzündung der Auslöser des Schwindels, ist unter Umständen ein minimalinvasiver chirurgischer Eingriff angezeigt (Parazentese oder Mittelohrdrainage).