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Nasenscheidewand-Operation

Bei einem Großteil der europäischen Bevölkerung besteht ein anatomischer Engpass im Bereich der oberen Luftwege. Viele Patienten mit einem unregelmäßigen Naseninnenraum haben dennoch über Jahre keine Probleme, weil ihre Schleimhaut gesund ist. Verschiedene Faktoren wie auch normale Alterungsprozesse können aber zu einer zunehmenden Enge im Nasenbereich führen. Da die Nase dann nicht oder nur teilweise nutzbar ist, atmen die Patienten vermehrt durch den Mund. Dies führt zu Mundtrockenheit, welche zur Folge hat, dass vermehrt Infekte und nächtliches Schnarchen auftreten.

Stehen knöcherne Veränderungen der Nasenscheidewand (Septum) im Vordergrund, hilft nur ein chirurgisches Vorgehen (Septumplastik).

Diagnostik vor der Operation

Vor der Operation der Nasenscheidewand führe ich eine sorgfältige Diagnostik durch. Sie dient dazu, die Fehlstellung der Nasenscheidewand genau festzustellen und auf mögliche Allergien Rücksicht zu nehmen. Falls Sie beispielsweise unter einer Pollenallergie leiden, sollte die Operation möglichst im beschwerdefreien Zeitraum durchgeführt werden.

Inspektion und Rhinoskopie der Nase Bei der Inspektion sehe ich mir die äußere Form der Nase an, z. B. ob Schwellungen vorliegen oder sich die Nasenscheidewandverkrümmung auf das Aussehen der Nase auswirkt.

Die Rhinoskopie ist eine endoskopische Untersuchung. Mit einem Spekulum, einer Art Zange, werden die Nasenflügel vorsichtig gespreizt. Mit dem Endoskop kann ich anschließend die rechte und linke Nasenhaupthöhle sowie die Nasenscheidewand begutachten. Dabei werden die Ausprägung der Krümmung sowie weitere Besonderheiten sichtbar, z. B. Polypen (Schleimhautwucherungen), geschwollene Nasenschleimhäute oder Nasenmuscheln. Letzteres sind Schleimhautkissen, die zur Befeuchtung und Erwärmung der Atemluft in der Nase dienen.

Nasendurchflussmessung (Rhinomanometrie)
Die Luftdurchgängigkeit der Nase kann quantitativ und qualitativ getestet werden. Dabei kann festgestellt werden, wie viel Luft in einer bestimmten Zeit durch die Nase strömt bzw. an welcher Stelle der Nase der Durchfluss behindert wird. Das ist wichtig, um festzustellen, inwiefern die Nasenscheidewandverkrümmung die Nasenatmung beeinträchtigt.

Allergietest Eine Allergie können wir mit verschiedenen Testverfahren diagnostizieren, darunter Hauttests und Provokationstests. Weiter zur Allergiediagnostik

Röntgen oder Computertomographie Um die Knochen- und Knorpel-Strukturen des Inneren der Nase genau erfassen zu können, sind Röntgenaufnahmen notwendig. Je nach individuellen Voraussetzungen können herkömmliche Röntgenbilder ausreichen oder eine Computertomographie (CT) notwendig sein.

Bei der CT wird nicht nur ein zweidimensionales Bild erstellt, sondern es werden viele verschiedene Querschnittsbilder aufgezeichnet. Diese Einzelbilder werden von einem Computer zusammengefügt (rekonstruiert).

Ich kann mir verschiedene Schichten des untersuchten Bereichs ansehen und zum Beispiel am Bildschirm durch die einzelnen Schichten des aufgenommenen Körperbereiches „hindurchfahren“. Auch ein räumliches (dreidimensionales) Bild des betreffenden Organs oder der entsprechenden Struktur kann auf dem Computermonitor dargestellt werden. Ein weiterer Vorteil der CT: Nicht nur Knorpel und Knochen, sondern auch weitere Strukturen der Nase, darunter die Schleimhaut, sind sehr gut zu erkennen.

Die Operation: mikrochirurgische Techniken, keine sichtbaren Narben

Mittels moderner mikrochirurgischer Techniken wird ausschließlich durch die Nasenlöcher operiert. Äußere sichtbare Narben entstehen nicht. Verbände in der Nase, sogenannte Tamponaden, sind heute nicht immer erforderlich. Falls Verbände notwendig sind, stehen dazu verschiedene Spezialmaterialien, auch mit Belüftungsröhrchen durch die man atmen kann, zur Verfügung.

Wenn nötig, werden zusätzlich die natürlichen Öffnungen zu den Nebenhöhlen wie Kieferhöhlen, Stirnhöhlen, Siebbeinzellen und dem Keilbein, vorsichtig minimalinvasiv erweitert oder die Nasenschwellkörper verkleinert (Conchaplastik).

Anästhesisten Dr. Führing und Dr. Amelun

Nach dem Eingriff sind fast alle von mir operierten Patienten nach wenigen Tagen wieder arbeitsfähig. Die Operation sorgt für optimale Abflusswege für Sekrete sowie eine gute Belüftung. Dadurch reduzieren sich nach einer von bis zu sieben Monaten andauernden Ausheilphase die meisten Nasennebenhöhlenprobleme. Die Enge der Nase erfordert postoperativ eine sorgfältige Nachsorge. Deshalb sind Kontrollen für einen Zeitraum bis zu einem Jahr vorgesehen.

Nasenscheidewandoperationen führe ich in der Regel Mittwochnachmittags im Zentrum für ambulante Operationen der Anästhesisten Dr. Führing und Dr. Amelung durch. Die Operation erfolgt ambulant, nach einer kurzen Ruhephase können Sie anschließend wieder nach Hause.